störefried

Einfach nur FAUL.

Ein wunderbares Wort, um sich selbst vor der Wirklichkeit zu verschonen. Gut Einsetzbar in allen Lebenslagen. Um über andere etwas zu erzählen. Um sich selbst zu beschreiben.

Was würde passieren, wenn wir es einfach streichen? Dann müssen wir uns mit unserer Lust, unserer Motivation, mit unserer Gleichgültigkeit, unserem Wollen auseinandersetzen. Oder mit der des Anderen. Dann ist es nicht gut möglich, einfach zum Alltag zurückzukehren.

 

Ich bin faul. Du bist faul. Und fertig. Vielleicht hat jemand anderes ein Rezept dagegen, aber ich bin aus dem Schneider. Muss mir nichts überlegen. Mich mit nichts konfrontieren. Und wunderbarer Weise treffe ich auf andere Menschen, die sofort zustimmen. Genau, faul. Aus basta. Fertig. Erklärung beendet.

Nur faul. Wunderbar. Kann also sofort verändert werden. Aber warum funktioniert es denn nicht? Jetzt ist doch klar, woran es liegt. Die Lösung ist doch einfach. Das Faul-sein beenden. Dann ist alles wieder gut.

Oje, jetzt geht der Ärger los. Warum kann ich nicht einfach unbehelligt bleiben? Der andere will offenbar seine Faulheit nicht ablegen. Das gibt´s doch nicht. Sehr ärgerlich. Aber immerhin habe ich ja nichts zu befürchten, der andere ist ja faul.

Und dieser Faulpelz? So wie jemand eine große Nase hat oder ein anderer abstehende Ohren, so sagen sie zu dem halt, dass er faul ist. Punkt. Aus. Ist zwar lästig, aber man kann sich daran gewöhnen. So sehr, dass es in Fleisch und Blut übergeht. Ich bin faul. Zuschreibung für Vieles. Und da gibt´s nichts mehr zum Nachdenken. So ein Glück im Unglück.

 

Nur ganz selten trifft man auf einen Störenfried, der meint: „Faul? Das verstehe ich nicht, was meinen Sie damit?“ Unverständlich. Alle wissen doch, was damit gemeint ist!

 

Wirklich?

 

(17.3.2018)