du hast die wahl

Wir haben nichts gelernt aus der Geschichte, hört man mancherorts.

Stimmt das?

Wer ist wir? Und was hätte es zu lernen gegeben?

 

Wir dürfen genau beobachten und nachspüren.

Es mit Wissen aus der Vergangenheit zusammenbringen.

Und jeder für sich, muss seine Entscheidung treffen.

Dabei gibt es kein „wir“!

 

Ich nehme zwei Beispiele aus der Vergangenheit.

Einmal die Verfolgung von Frauen, die als Hexen verbrannt wurden im Mittelalter.

Einmal die Verfolgung von jüdischen und behinderten Menschen, die im 2. Weltkrieg systematisch umgebracht wurden.

Jeweils wurde von Menschen, die die Wissenschaft für ihre Zwecke missbraucht haben, behauptet, es wäre gerechtfertigt, diese Menschen zu verfolgen und zu ermorden.

Historiker können bestimmt noch andere Beispiele ergänzen.

 

Was sind, völlig unabhängig von den Inhalten, die Gemeinsamkeiten dieser Systeme (der Menschheit)?

 

Es gab Menschen, die unbedingt und demonstrativ die Macht wollten.

Um Macht zu bekommen oder zu erhalten, haben sie andere Menschen klein gemacht, verachtet, gequält, ermordet, bzw. all das angeordnet.

Es gab Menschen, die dazugehören wollten und daher diese Mächtigen aktiv unterstützten, indem sie „wissenschaftliche“ Theorien aufgestellt haben, die dem System massiv geholfen haben, Anweisungen ausgeführt und/oder Mitmenschen angezeigt und verraten haben.

Andere haben sich aus Angst unsichtbar gemacht und haben stillschweigend zugestimmt.

 

Und es gab Menschen, die sich aktiv geben das System gestellt haben.

Wissenschaftler/Menschen, die klar gestellt haben, dass das Verbreitete Unsinn ist.

Menschen, die sich für die Verfolgten eingesetzt und diese geschützt haben. In aller Stille und/oder öffentlich.

Menschen, die gesagt haben, dass sie das Unrecht erkennen und es nicht unterstützen.

Oft so lange, bis sie selbst ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden.

 

Ich bin mittlerweile überzeugt, dass es diese Systeme und damit alle menschlichen Anteile bereits seit Anbeginn gibt und auch in tausend Jahren noch geben wird.

Hätte mir das nur als Kind schon jemand gesagt.

Unsere Generation wurde eingelullt, dass wir doch aus der Vergangenheit gelernt hätten (dabei reichte das Denken nie weiter zurück als bis zum 2. Weltkrieg) und sich das nicht nochmal wiederholen könne.

Einzelne haben daran nie gezweifelt, dass es jederzeit wieder passieren kann, z.B. Morton Rhue „The wave“ (die Welle, 1981).

 

 

Ich bin jetzt dankbar, dass mich mein Leben seit Anbeginn und seit 10 Jahren ganz konkret und verständlich auf den Ablauf dieser Systeme, auf die verschiedenen Plätze auf denen Menschen stehen können, vorbereitet hat.

 

Wir müssen verstehen, dass diese Abläufe in ihrer Gesamtheit nicht zu verhindern sind!

Wir dürfen für uns verstehen, warum wir an welchem Platz stehen.

Wissend, dass immer jeder Platz besetzt sein wird und muss.

Jede Rolle und jeder Platz hängt mit den anderen zusammen.

 

Wissend, dass all diese Systeme, in ihrer Deutlichkeit, in der Vergangenheit zwar wieder zu Ende gegangen –

jedoch nach ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten wiederauferstanden sind.

 

Wir dürfen nun unseren Kindern, Enkelkinder, Urenkeln vermitteln, dass die Gegenwart, aus der Perspektive der Menschheitsgeschichte nichts besonders ist.

Wir müssen nicht überrascht sein, dass es wieder Menschen gibt, die um jeden Preis die Macht haben möchten.

Was dazu führt, dass andere klein gemacht, ausgegrenzt und unter Druck gesetzt werden.

Das es wieder Menschen gibt, die das aktiv unterstützen und mittragen.

Und Menschen, die aus Angst stillschweigend mitmachen.

Und auch Menschen, die sich aktiv (in Stille und/oder öffentlich) dagegenstellen.

 

Und wir dürfen ihnen sagen, dass jeder Mensch immer die Möglichkeit hat zu wählen, an welchen Platz er sich stellt.

Das war in der Vergangenheit, ist jetzt so und wird in Zukunft so sein!

 

Um den passenden Platz für uns zu finden, ist es gut in uns hineinzuhören und zu -fühlen.

In Frieden mit uns können wir sein, wenn wir weder aus Angst, noch aus Neid, Wut oder Rache handeln, sondern aus Mitgefühl und Liebe mit uns selbst und den anderen.

 

Und was sollen wir nun gelernt haben?

Das versteckt aggressiv nicht besser ist.

Es ist subtiler und damit auch schwerer erkennbar.

 

Aggression bleibt Aggression – egal, wie versteckt sie ist!

 

(15.11.2021)